User Generated Content - Was ist das überhaupt?
User Generated Content, auch UGC oder nutzergenerierte Inhalte, sind originelle, markenspezifische Inhalte, die von Kunden erstellt und auf den sozialen Medien oder anderen Kanälen veröffentlicht werden. UGC gibt es in vielen Formen: Bilder, Videos, Rezensionen, Erfahrungsberichte, Blog-Beiträge oder Podcasts.
Woher stammen UGC - Inhalte?
Von Kunden
Kunden sind in der Regel die beliebteste Gruppe, von der man UGC erhalten möchte. Sie werden entweder darum gebeten oder entscheiden sich bewusst dafür, Inhalte über eine Marke zu teilen. Typisch dafür sind Unboxing-Videos von Produkten auf TikTok oder lobende Beiträge von Influencern auf Instagram.
Markentreue von Fans
Loyalisten, Befürworter oder Fans – wie auch immer man die treuesten Kunden bezeichnen mag. Diese Gruppe kann man in der Regel am meisten von einem Unternehmen begeistern, da Loyalisten die Marke buchstäblich anbeten. Daher kann diese Zielgruppe leicht erreicht und überzeugt werden, spezifischen UGC zu produzieren.
Von Mitarbeiter
Auch von Mitarbeitern erstellte Inhalte (Employee Generated Content oder kurz EGC) zeigen den Wert und die Geschichte hinter der eigenen Marke. Zu EGC zählen beispielsweise Fotos von Mitarbeitern beim Verpacken von Bestellungen oder ein Video, wo das Team über die positiven Aspekte und die Werte des Unternehmens spricht. Diese Hinter-den-Kulissen-Inhalte tragen zur Markenidentität und Authentiziät in sozialen Netzwerken und Anzeigen bei.
Warum sind nutzergenerierte Inhalte so wichtig?
UGC kann in allen Phasen der Customer Journey eingesetzt werden, um sowohl das Interesse zu wecken als auch die Konversionsrate zu erhöhen.
Die jeweiligen Phasen der Customer Journey können unterschiedliche Vorteile mit sich bringen:
Markenauthenzität stärken
In der globalisierten Welt von heute haben es Marken immer schwerer, online wahrgenommen zu werden und sich gegen andere Marken durchzusetzen. Aufgrund dessen sind Käufer wählerischer bezüglich der Marken, mit denen sie interagieren und von denen sie etwas kaufen, insbesondere die Generation Z.
In einer Studie von Stackla, der führenden UGC Platform, aus dem Jahr 2017, berichten 86 % der Verbraucher, dass Authentizität für ihre Entscheidung, eine Marke zu unterstützen, ausschlaggebend ist. Da Menschen letztendlich anderen Menschen vertrauen, ist UGC die authentischte Art und Weise, Produkte zu vermarkten. UGC kann somit als moderne Mundpropaganda betrachtet werden.
Marktentreue aufbauen und Gemeinschaft vergrößern
UGC gibt Kunden die einzigartige Möglichkeit, am Wachstum einer Marke teilzunehmen, anstatt nur Zuschauer zu sein. Dies wirkt sich positiv auf die Markentreue und -affinität aus, denn Menschen fühlen sich wohl, wenn sie Teil von etwas Größerem sind. Zudem ermöglicht ihnen die Erstellung von UGC, der Gemeinschaft einer Marke anzugehören.
Nutzergenerierte Inhalte eröffnen außerdem Gespräche zwischen Marke und Verbraucher. Diese Interaktion trägt zum erfolgreichen Aufbau und Wachstum einer Marke bei.
Vertrauen schaffen
Marken müssen härter denn je daran arbeiten, sich als vertrauenswürdig zu etablieren. Laut dem State of UGC 2021 Report, sind 93 % der Vermarkter der Meinung, dass die Verbraucher den von Kunden erstellten Inhalten mehr vertrauen als den von Marken erstellten. Daher ist UGC das perfekte Format für Unternehmen, um ihren Vertrauenswert zu steigern.
UGC hat für das Publikum oft den gleichen Stellenwert, wie die Meinung von Freunden, Familie oder dem beruflichen Netzwerk. Laut der Studie von Stackla stützen mehr als 50 % der Millennials ihre Entscheidung, ein Produkt zu kaufen, auf Empfehlungen ihrer Familie und Freunde. Daher kann UGC hier glänzen, da es genau das ist: eine persönliche Empfehlung.
Kaufentscheidungen positiv beeinflussen
Von Nutzern erstellte Inhalte sind gerade in den letzten Phasen der Customer Journey, in denen man versucht, das Publikum zu einem Kauf zu bewegen, unglaublich einflussreich. UGC fungiert als authentischer sozialer Beweis dafür, dass das Produkt einen Kauf wert ist. Das Publikum sieht zum Beispiel Menschen, wie sie ein Produkt tragen oder benutzen, was sie daraufhin zu einer Kaufentscheidung bewegt.
Kostengünstiger als Influencer Marketing
Die Kosten für einen Influencer können bei Millionen von Euro liegen. Die durchschnittlichen Kosten von UGC sind deutlich geringer – sie belaufen sich auf so gut wie 0. UGC ist eine preisgünstige Möglichkeit, Unternehmen zu vergrößern und eine neue Marketingstrategie einzuführen. Man muss nicht unbedingt viel Geld für eine Werbeagentur ausgeben, um Inhalte für Kampagnen zu produzieren. Vorallem für kleinere Marken oder solche, die gerade erst anfangen, sind nutzergenerierte Inhalte eine billigere und einfachere Möglichkeit zur Markenbekannheit als die Investition in Kampagnen.
Im Einklang mit Social Commerce
Die Zukunft des Online-Shoppings ist Social Commerce, das heißt das Einkaufen direkt über bevorzugte soziale Kanäle wie Instagram oder TikTok. Das Publikum kann direkt in einer Social-Media-App das Produkt kaufen, anstatt außerhalb des Netzwerks über weitere Klicks.
UGC und Social Commerce arbeiten eng zusammen, weil nutzergenerierte Inhalte einen großen Einfluss auf die Konversionsrate haben. Einer Studie von Bazaar Voice zufolge, beeinflusst UGC die Kaufentscheidung von fast 80 % der Befragten positiv. Somit ergänzen sich nutzergenerierte Inhalte und Social Commerce perfekt miteinander.
GoPro als Beispiel von UGC
Das Videoausrüstungsunternehmen GoPro nutzt bereits UGC für seinen YouTube-Kanal: die drei wichtigsten Videos wurden ursprünglich alle von Kunden gefilmt. Bis Dezember 2021 haben diese drei Videos zusammen über 400 Millionen Aufrufe erzielt und im Grunde haben diese Inhalte GoPro nichts gekostet. Nutzerorientierte Inhalte sind mittlerweile für das Unternehmen so wichtig geworden, dass Preisverleihungen und tägliche Foto-Challenges veranstaltet werden. Das Ziel davon ist es, Kunden zu inspirieren und die Community weiter wachsen zu lassen.
Worauf müssen Marken achten?
Als Marke sollte man sich im Klaren sein, nach welcher Art von nutzergenerierten Inhalten man sucht. Marken müssen klare Richtlinien für die Art der nutzergenerierten Inhalte, die die Fans erstellen und teilen sollen, bieten. Die Mehrheit der Verbraucher möchte, dass Marken ihnen genau sagen, was sie tun sollen, wenn es um UGC geht. Darum sollte man konkret werden und das Teilen von Inhalten leichter machen.
Zudem müssen UGC mit den Social-Media-Strategiedokumenten zusammen passen sowie Möglichkeiten gesucht werden, wie UGC und die bestehenden Marketingzielen in Einklang gebracht werden können. Anhand dieser Informationen sollten Richtlinien, die die Art der zu veröffentlichen Inhalten darlegen, für die Nutzer erstellt werden.